Symbiosen im Boden

Wer ernährt den Boden?

Warum Dünger aus der Tüte Fast Food ist und was das mit Pflanzen zu tun hat. Das erfährst du hier.

Du bist, was du isst.

Pflanzen brauchen zum Wachsen neben Licht, Wasser und CO2 auch Nährstoffe. So wie wir etwas zu Essen brauchen. Ihre Nährstoffe, z. B. Stickstoff beziehen sie aus dem Boden. Mit der Ernte werden viele Nährstoffe, die in den Pflanzen stecken vom Feld geräumt. Sie wandern also nicht in den Boden zurück, sondern auf unsere Teller.

Die Methoden, wie die Nährstoffe zurück in den Acker kommen, sind ganz unterschiedlich.

Sind Hülsenfrüchte die Superhelden, die unsere Welt retten werden?

Der Anbau von Hülsenfrüchtlern (Leguminosen) ist eine natürliche Form, Stickstoff in den Boden zu bringen. Wieso? Symbiose!

Knöllchenbakterien leben mit Leguminosen zusammen. Sie fixieren den Luftstickstoff und stellen ihn der Pflanze zur Verfügung. Wenn man die Leguminosen als Gründünger unterpflügt, steht er auch anderen Pflanzen zum Wachstum zur Verfügung.

© Marion Hunger

In der konventionellen Landwirtschaft wird überwiegend chemisch-synthetischer Dünger („Mineraldünger“) eingesetzt. Der hat einen großen Nachteil: Die Herstellung ist extrem energieaufwändig.

Die Mineraldüngerproduktion war im Jahr 2018 für etwa 2,4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das ist mehr als der Anteil des globalen Geschäftsflugverkehrs im selben Jahr!

(Grafik nach Idel & Beste, 2018, S. 24)

Düngung mit Leguminosen statt Mineraldünger verringert den CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft also erheblich.

Hülsenfrüchte – unsere Superhelden

Hülsenfrüchte erleben als Protein-Wunder grade ein Revival. Als Alternative zu tierischem Eiweiß sind sie nicht nur ein Superfood, sondern auch Superhelden im Kampf gegen den Klimawandel. Elisabeth Berlinghof vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung erzählt uns in diesem Video mehr über die geheimen Superkräfte von Erbsen, Bohnen, Linsen und Co..

Mehr Infos rund um Hülsenfrüchte gibt es in unserer Slowpedia:

Die Supermarkt-Challenge

Welche Hülsenfruchtsorten (= z. B. Erbsen, Bohnen, Linsen) kennst du?

Schreibe sie untereinander auf einen Zettel!

Aufgabe

Schnapp dir deine Freund*innen, Geschwister oder Klassenkamerad*innen für einen kleinen Wettbewerb.

Teilt euch in Teams auf!
Jedes Team geht in einen anderen Einkaufsort, z. B.:

  • Supermärkte
  • Discounter
  • Bioläden/ einen Biosupermarkt
  • auf einen Wochenmarkt
  • einen Unverpacktladen etc.

Wer die meisten Sorten findet, hat gewonnen.

Schaut euch das Sortiment an und schreibt alle Hülsenfruchtsorten und ihre Herkunft auf, die ihr finden könnt. Ihr könnt eure Liste abhaken und ergänzen.

Agrobiodiversität

Die weltweit existierenden Tierrassen und Pflanzensorten sind das Ergebnis jahrtausendelanger Selektion in menschlichen Gemeinschaften. Das hat nicht nur eine große Geschmacksvielfalt geschaffen, sondern auch eine Vielfalt an traditionellen Verarbeitungsmethoden.

Es gibt geschätzte 20.000 Sorten von Hülsenfrüchten auf der Welt.

Wie viele habt ihr gefunden?
Es gibt übrigens auch mind. 10.000 verschiedene Tomatensorten und 20.000 Apfelsorten. Warum werden so wenige von ihnen im Handel verkauft?

05 Kann man Boden schmecken?

Wusstest du, dass Sortenvielfalt für uns überlebenswichtig ist? Dominik Klier und Theo Lindinger verkaufen in ihrem Kartoffel-Imbiss über das Jahr verteilt über 100 Kartoffelsorten! Warum ist Sortenvielfalt wichtig und kann man gesunden Boden in Lebensmitteln schmecken? Hör rein!

Welche Rezepte mit Hülsenfrüchten kennst du?

Alb-Leisa-Linsen-Hummus

Rezept von Martin Schneider, Mitglied der Slow Food Chef Alliance und Küchenchef im Hobenköök in Hamburg.

Zutaten

  • 500 g Alb Leisa Linsen (oder andere Linsen)
  • 4 EL gerösteter Sesam
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL Olivenöl
  • 200g Naturjoghurt
  • 2 EL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Die Linsen in einem Topf mit Wasser ca. 15 Minuten weich kochen, abgießen und in einen Mixtopf geben.

Den Knoblauch schälen, sehr fein schneiden und zu den Linsen in den Mixtopf geben.

Gerösteten Sesam, Joghurt, Zitronensaft und die Gewürze dazugeben und das Ganze zusammen mixen.

Den Linsen-Hummus in einer Schale anrichten und einen Esslöffel Olivenöl als Topping darauf geben. Fertig!

Nun kann der Hummus als Brotaufstrich, als Dip oder als warme Komponente zu Gemüse gegessen werden.

www.slowfood.de/ca

06 Die bewegte Geschichte der Alblinse

Früher in der Schwäbischen Alb angebaut, geriet die Alblinse Mitte des letzten Jahrhunderts in Vergessenheit. Wie durch ein Wunder wurde sie wiederentdeckt, ist heute ein Passagier der Arche des Geschmacks von Slow Food und sorgt für reichlich Biodiversität auf den Äckern der Schwäbischen Alb.

07 Biodiversität in der Küche

Zwei Chef-Alliance-Köch*innen von Slow Food Deutschland sprechen in dieser Folge darüber, was Biodiversität in der Küche für sie persönlich bedeutet. Wie funktioniert es, biodivers zu kochen und wie kann ich meinen Geschmack schulen?

Hülsenfrüchte-Produzenten in deiner Region findest du hier:

Kurz und knapp: Was kannst du tun?

Iss Hülsenfrüchte!

Egal, ob Linsennudeln, Falafel oder Hummus. Die High-Protein-Wunder sind gut für dich und für den Boden. Mehr dazu in unserer Slowpedia.

Kaufe Bio-Produkte!

Kaufe nach Möglichkeit Bio-Produkte, denn pestizidfreie Lebensmittel sind besser für den Boden und helfen, dem Insektensterben und dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Gehe dem Ursprung deines Essens auf den Grund!

Lerne die Menschen kennen, die dein Essen erzeugen, verarbeiten und/oder zubereiten. So erfährst du, wie deine Lebensmittel zu biologischer und kultureller Vielfalt beitragen können.

Eat more plants!

Zu viel Fleisch und Tierisches zu essen, führt zur Übernutzung vorhandener Ressourcen und schadet uns und dem Planeten. Hülsenfrüchte sind die perfekte Proteinquelle für deine vegetarische oder vegane Ernährung.

Kaufe alte Sorten aus deiner Region!

Wirf einen Blick auf die Passagiere der Arche des Geschmacks. Ist etwas aus deiner Region dabei, zu dessen Rettung du durch deinen Einkauf beitragen kannst? www.slowfood.de/arche

Quiz

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