Symbiosen im Boden
Wer ernährt den Boden?
Warum Dünger aus der Tüte Fast Food ist und was das mit Pflanzen zu tun hat. Das erfährst du hier.
Boden ist nicht gleich Boden,
auch wenn es von außen vielleicht so aussieht.
Der Schüttel-Test – Woraus besteht dein Boden?
Du brauchst:
- Erde deiner Wahl (z. B. aus deinem Garten, aus dem Wald, von einer Rasenfläche) aus 15 cm Tiefe
- ein durchsichtiges Schraubglas mit Deckel
- Wasser
Durchführung
- Fülle das Glas zur Hälfte mit Erde, benutze ein Küchensieb um Steine herauszufiltern.
- Gieße Wasser ins Glas bis es fast voll ist.
- Zuschrauben und kräftig schütteln bis sich alles vermischt hat.
- Lass das Glas über Nacht ungestört stehen.
Guten Morgen!
Schau dir das Glas an. Jetzt kannst du sehen, aus welchen Bestandteilen sich dein Boden zusammensetzt: Oben Ton, in der Mitte Schluff und unten Sand.
Boden ist nicht gleich Boden:
Je nachdem, wo du wohnst und wo du den Boden eingesammelt hast, kann das Ergebnis ganz unterschiedlich sein.
Aus den Anteilen von Ton, Schluff und Sand wird die Bodenart bestimmt. Von ihr hängt z. B. ab, welche Pflanzensorten in einer Region angebaut werden.
Werde ein Pro:
Nimm für den nächsten Versuch einen Messbecher. Jetzt kannst du die prozentualen Anteile von Ton, Schluff und Sand in deinem Boden bestimmen. Such im Internet nach dem Soil Classification Triangle. Mit diesem Chart kannst du deinem Boden einen Namen geben. Was wird er sein? Sandiger Lehm, schluffiger Ton…?
Du bist, was du isst.
Pflanzen brauchen zum Wachsen neben Licht, Wasser und CO2 auch Nährstoffe. So wie wir etwas zu Essen brauchen. Ihre Nährstoffe beziehen sie aus dem Boden. Mit der Ernte werden viele Nährstoffe, die in den Pflanzen stecken vom Feld geräumt. Sie wandern also nicht in den Boden zurück, sondern auf unsere Teller.
Die Methoden, wie die Nährstoffe zurück in den Acker kommen, sind ganz unterschiedlich.
Sind Hülsenfrüchte die Superhelden, die unsere Welt retten werden?
Der Anbau von Hülsenfrüchtlern (Leguminosen) ist eine natürliche Form, Stickstoff in den Boden zu bringen. Wieso? Symbiose!
Knöllchenbakterien leben mit Leguminosen zusammen. Sie fixieren den Luftstickstoff und stellen ihn der Pflanze zur Verfügung. Wenn man die Leguminosen als Gründünger unterpflügt, steht er auch anderen Pflanzen zum Wachstum zur Verfügung.

In der konventionellen Landwirtschaft wird überwiegend chemisch-synthetischer Dünger („Mineraldünger“) eingesetzt. Der hat einen großen Nachteil: Die Herstellung ist extrem energieaufwändig.
Die Mineraldüngerproduktion war im Jahr 2018 für etwa 2,4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das ist mehr als der Anteil des globalen Geschäftsflugverkehrs im selben Jahr!
Düngung mit Leguminosen statt Mineraldünger verringert den CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft also erheblich.

Die Supermarkt-Challenge
Welche Hülsenfruchtsorten (= z. B. Erbsen, Bohnen, Linsen) kennst du?
Schreibe sie untereinander auf einen Zettel!
Aufgabe
Schnapp dir deine Freund*innen, Geschwister oder Klassenkamerad*innen für einen kleinen Wettbewerb.
Teilt euch in Teams auf!
Jedes Team geht in einen anderen Einkaufsort, z. B.:
- Supermärkte
- Discounter
- Bioläden/ einen Biosupermarkt
- auf einen Wochenmarkt
- einen Unverpacktladen etc.

Wer die meisten Sorten findet, hat gewonnen.
Schaut euch das Sortiment an und schreibt alle Hülsenfruchtsorten und ihre Herkunft auf, die ihr finden könnt. Ihr könnt eure Liste abhaken und ergänzen.

Agrobiodiversität
Die weltweit existierenden Tierrassen und Pflanzensorten sind das Ergebnis jahrtausendelanger Selektion in menschlichen Gemeinschaften. Das hat nicht nur eine große Geschmacksvielfalt geschaffen, sondern auch eine Vielfalt an traditionellen Verarbeitungsmethoden.

Es gibt geschätzte 20.000 Sorten von Hülsenfrüchten auf der Welt.
Wie viele habt ihr gefunden?
Es gibt übrigens auch mind. 10.000 verschiedene Tomatensorten und 20.000 Apfelsorten. Warum werden so wenige von ihnen im Handel verkauft?
Mehr Infos rund um Hülsenfrüchte gibt es in unserer Slowpedia:
Welche Rezepte mit Hülsenfrüchten kennst du?

Alb-Leisa-Linsen-Hummus
Rezept von Martin Schneider (kocht in der Hobenköök in Hamburg)
Zutaten
- 500 g Alb Leisa Linsen (oder andere Linsen)
- 4 EL gerösteter Sesam
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Olivenöl
- 200g Naturjoghurt
- 2 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Die Linsen in einem Topf mit Wasser ca. 15 Minuten weich kochen, abgießen und in einen Mixtopf geben.

Den Knoblauch schälen, sehr fein schneiden und zu den Linsen in den Mixtopf geben.

Gerösteten Sesam, Joghurt, Zitronensaft und die Gewürze dazugeben und das Ganze zusammen mixen.

Den Linsen-Hummus in einer Schale anrichten und einen Esslöffel Olivenöl als Topping darauf geben.

Nun kann der Hummus als Brotaufstrich, als Dip oder als warme Komponente zu Gemüse gegessen werden.

www.slowfood.de/ca
Hülsenfrüchte-Produzenten in deiner Region findest du hier:
Quiz
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